Die Dommacherinnen

" Meine Ehesub und ich haben BDSM für uns entdeckt. Sie wußte allerdings schon viel früher als ich, dass in mir der Dom schlummert."
So, oder so ähnlich, fangen viele Entdeckungsreisen an.

"Ich weiß nicht wie ich handeln soll, oder was ich machen soll und sie sagt es mir auch nicht"
So oder so ähnlich geht es dann oftmals weiter.

Seid mir nicht böse, ich weiß Corona zerrt bei uns allen an den Nerven. Und man verbringt auch mehr Zeit dadurch miteinander. Und ein tolles und spannendes Sexleben ist echt wunderbar.
Aber bitte, nur weil die "Ehesub" mal mit einer Freundin über BDSM geredet hat und das jetzt auch will, dass sie wirklich all die Jahre sub war und er ein versteckter Dom (was sie natürlich schon immer wusste).... Bitte, wie glaubwürdig ist das denn?
Ja, es ist möglich und kommt bestimmt auch ab und zu vor. Aber so gehäuft wie es jetzt in Corona-Zeiten "Outings" oder "Entdeckungen" gibt... das ist doch nicht normal.

Und wenn sie schon immer wusste, dass sie sub ist und in ihm ein Dom geschlummert hat, warum haben sie nicht vorher darüber geredet?
Warum ist es dann für ihn so schwer, nachdem die Kuh vom Eis ist und sich die Widersprüche (z.B.: Mann schlägt keine Frau) geklärt haben, sein "ich" zu leben?
Könnte es vielleicht sein, dass Frau einfach auch geilen Sex will und dazu versucht BDSM zu "benutzen" um ihr Sexleben aufzupeppen?
Und was wäre einfacher, ihm dann die dominante Rolle zuzuschieben. Dann kann man sich wunderbar zurücklegen und sagen "mach mal!".
Und der arme Kerl steht nach kurzer Zeit völlig überfordert da und weiß nicht, was er machen soll. 

Ich weiß noch, als bei mir mit 23 Jahren der Schalter umgelegt wurde. Als mir eine Sub zeigte, wer und was ich wirklich bin und das ich keine Angst vor mir selbst und meinen Gedanken haben muss.
Das ich sein kann, wie ich bin. Die Widersprüche sich klärten. Sie plötzlich keine Widersprüche mehr waren.... Es war eine Befreiung. Ich konnte nicht genug davon bekommen. Ich war recht schnell mit ihr auf einem Level (dank ihrer Hilfe) und konnte gar nicht genug bekommen. Ich habe instinktiv gehandelt. Auf meinen Bauch gehört und auch mit ihr geredet, wenn ich dachte, es sei zu extrem. Aber ich hatte keine Probleme damit, das Heft in die Hand zu nehmen und die Führung zu übernehmen. 

Heutzutage habe ich das Gefühl, dass in Corona-Zeiten vielen Frauen einfach langweilig ist und sie versuchen ihren Mann in eine Rolle zu drängen, die er nicht ist. Nicht sein kann.
Das jemand kein Dom oder kein sub ist, ist doch nichts schlimmes. Es ist doch auch erfüllend mit dem richtigen Partner an seiner Seite. Und Abwechslung beim Sex ist doch auch wunderbar.
Aber muss es dafür immer Dom oder Sub sein? Muss ich mich dafür verbiegen oder jemanden in eine Rolle drängen, die er nicht ist? 

Spätestens nach ein paar Monaten platzt die Seifenblase. Wenn er oder sie es nämlich nicht mehr spielen kann. Man kann etwas spielen. Man kann es sogar sehr lange spielen. Aber etwas spielen, was den eigenen Charaktereigenschaften konträr ist kann man nur über einen begrenzten Zeitraum. Dann kommt nämlich wieder das eigene "Ich" zum Vorschein und der Dom, bzw. die Sub ist dann Geschichte. Und der andere wundert sich dann, warum es in dem Bereich Probleme gibt. Und wird immer frustierter. Und schon wird aus dem tollen Liebesleben ein gefrustetes Sexleben, bei dem erneut die Freundin herhalten muss.... Dabei wäre doch alles so einfach... macht ihn nicht einfach zum Dom... und erzählt erst recht nicht, ihr hättet es all die Jahre oder Jahrzehnte in ihm den Dom gesehen. Wenn ihr es gesehen habt, warum habt ihr es dann nicht eher gesagt? Ganz einfach, weil ihr nicht gesehen habt.

Sagt doch einfach, ihr wollt geilen, harten Sex wie ihn die BDSM'er haben. Und vielleicht hat er daran ja auch Spaß. Aber drängt keinen Menschen in eine Rolle, die er nicht ist.

Herzlichst

Onkel Wabi

P.S.: Heute habe ich von einem Dom gelesen, der seine sub beim Sex quellt. Ich muss mal schauen, ob ich das auch hinbekomme. Ich frage mich jetzt, ob es am besten mit Hefe gehen könnte. Da könnte sie vielleicht schneller quellen. *g*

Kommentare

  1. Meiner Meinung nach liegt die Wurzel des Problems schon einige Jahre zurück und ist nicht erst jetzt mit Corona aktuell geworden. Seit diese „wunderbare“ Geschichte von einen gewissen Mr. Grey erschienen ist , meinen ganz viel Damen das BDSM doch genau das ist was sie wollen, dabei glaube ich das die meisten Damen, sich nur einen Partner wünschen, der sie auf Händen trägt oder mit dem Hubschrauber durch die Gegend fliegt. Wenn es der Sache dienlich ist dann wird den Kerl halt mal kurz eingetrichterte: Du bist jetzt ein Dom. Man liest doch schließlich auch immer das Beziehungen im BDSM Bereich viel intensiver sind. Mein Fazit : Die Damen sollten evtl. authentisch Lektüre lesen, damit wäre sicher allen geholfen.

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