Rituale und Regeln

 Vorab wünsche ich allen ein gesundes neues Jahr.

Leider hatte ich in der letzten Zeit viel zu viel zu tun, so dass ich erst jetzt dazu komme, wieder etwas zu schreiben.

Ich widme mich heute den Ritualen,
Rituale gibt es ja überall, nicht nur im BDSM. Die meisten Menschen haben welche. Und sei es nur, dass der Geburtstag jedes Jahr an einem bestimmten Ort stattfindet oder man Heilig Abend vor der Bescherung in die Kirche geht.

Nähern wir uns weiter. Warum gibt es Rituale? Was ist der Sinn dahinter?
Rituale machen den Zusammenhalt erlebbar und vermitteln dadurch auch Geborgenheit. Gleichzeitig dokumentieren Rituale eine klare Struktur und geben ein Gefühl von Sicherheit.

Dieser Sinn dahinter ist es, weshalb für mich Rituale auch und insbesondere im D/S Bereich sehr wichtig sind.
Sie geben beiden Sicherheit, Geborgenheit. Ein roter Faden in der Beziehung.
Ich selbst habe mehrere Rituale, die dazu beitragen. Zum Beispiel wenn ich meine Serva über einen längeren Zeitraum nicht gesehen habe, begrüßt sie mich, in dem sie mir die Fußspitzen küsst.
Was ist die Intension dahinter?
Sie kommt an. Spürt und fühlt, dass ich wieder da bin. Kann sich ihres Platzes sicher sein. Und gleichzeitig auch geborgen. Beschützt und behütet.

Ein weiteres Ritual ist es, dass sie erst nach mir anfängt zu essen, ich aber nicht vor ihr fertig sein darf.
Auch das hat einen Hintergrund. Zum einen esse ich normalerweise ziemlich schnell. Wenn sie dann auch zu essen aufhören müsste, wenn ich fertig bin, wäre es ein ziemlicher Stress für sie und sie wäre wohl mittlerweile extrem untergewichtig.
Dadurch, dass ich erst nach ihr fertig werden darf, gibt es ihr die Sicherheit, ihr Essen genießen zu können. Es entspannt zu sich zu nehmen. Und sich dadurch wohl und geborgen zu fühlen.

Nun könnte man einwenden, dass es auch Regeln sein könnten und ich stimme zu, dass der Übergang fließend ist im D/S. Wie zum Beispiel das tägliche Foto von ihr. Das ihr die Sicherheit gibt, dass zu tragen, was mir gefällt.

Ja, Regeln und Rituale sind oftmals fließend. Der Unterschied ist vielleicht, das Rituale von selbst entstehen. So zum Beispiel gewisse Gifs, welche wir uns immer vor dem einschlafen schicken.
Sich nicht vor mir zu setzen, zu fragen, wenn sie etwas möchte, ist eine Regel. Eine Regel, die bewusst vorab aufgestellt wurde.
Ein Ritual entwickelt sich, meiner Meinung nach, von selbst. Wie das mit dem Essen. Anfangs geboren, um mich zu zügeln, damit ich nicht zu schnell esse und nicht mehr solche Magenprobleme habe.
Mittlerweile zu einem Ritual geworden, bei dem sie sich auch schon mal den Spaß erlaubt, bewusst langsam zu essen, um zu sehen, ob ich mich immer noch dran halte.

Und das wiederum, das erleben das ich mich dran halte, gibt ihr wiederum Sicherheit. Sicherheit, dass sie merkt, dass ich mich auch an Dinge halte, wenn sie nicht unbedingt schön für mich sind.
Diese Sicherheit wiederum erlaubt es ihr, mir immer wieder aufs Neue zu vertrauen.

Das Gleiche trifft auch auf die Regeln zu. Wir haben Regeln, die für sie gelten. Und es gibt Regeln, die für mich gelten. Quid pro quo. Sie unterscheiden sich. Schaffen aber Sicherheit und Vertrauen.

Mein Rat an alle, die D/S leben wollen:
Schafft Euch Regeln und Rituale. Regeln, die umsetzbar sind und die einen roten Faden schaffen. Ihr Sicherheit geben. Und Rituale, die euch beiden gefallen, Regeln können zu Ritualen werden und umgekehrt.
Aber beides schafft Sicherheit und Geborgenheit. Und daraus entsteht Vertrauen. Alles wichtig für eine erfüllte gemeinsame D/S Beziehung.

Herzlichst,
Onkel Wabi

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