D/s Beziehung vs. BDSM Beziehung

 In diesem Blog beschäftige ich mich mal mit der D/s Beziehung an sich. Was macht sie aus und wann ist sie eine...

Ich bin diese Woche gefragt worden, was eine D/s Beziehung von einer BDSM Beziehung unterscheidet.
Dabei fiel eine interessante Frage: " Ist eine normale bdsm Beziehung nicht eine Vanilla-Beziehung, wo bdsm einfach im Schlafzimmer ausgelebt wird?"
Ich denke, diese Frage fasst es schon sehr gut zusammen. Kurz, knapp, prägnant.

Im Gegensatz zu einer D/s Beziehung, bei der das Machtgefälle permanent vorhanden ist und sich eben nicht nur auf das sexuelle oder gewisse Zeiträume beschränkt, ist es bei einer BDSM-Beziehung "eingeschränkt".

Nun könnte man sagen, "aber wir leben doch in einer D/s Beziehung.... ich kann sie mir nehmen wann ich will und dazwischen haben wir halt unsere Augenhöhe".
Ja, man könnte. Eine EPE-Beziehung halt, bei der sich das D/s nur auf das Sexuelle beschränkt. Aber eine EPE-Beziehung ist eben noch keine D/s Beziehung.

Nun kann man D/s auch spielerisch ausleben. Dem Machtgefälle seine Zeiträume geben, in denen man es auslebt. Aber ist es deswegen eine D/s Beziehung? Nein, denn es wird nicht dauerhaft gelebt. Es ist dann eine BDSM-Beziehung, eben weil die Komponente D/s auch ausgelebt wird. Aber spielerisch.
Wenn ich ab und zu an den FKK Strand gehe, aber ansonsten, auch zu Hause, angezogen durch die Gegend laufe würde ich mich ja auch nicht als jemand bezeichnen, der dauerhaft nackt durch die Gegend rennt.

Ich verstehe, das viele die Verantwortung scheuen, die mit einer solchen Beziehung für den dominanten Part einhergeht. Das man da lieber auf "Augenhöhe" den Alltag lebt, da man dort nicht alleine die Verantwortung trägt, Entscheidungen auch von dem Partner getroffen werden.
Ich verstehe es, weil es auch bei mir Momente gibt, in denen es für mich einfacher wäre, wenn Entscheidungen einfach von ihr kommen würden.

Aber wäre ich damit glücklicher? Nein, auch wenn es vielleicht in dem Moment einfacher wäre.
Aber wir leben nicht so, wie wir leben, weil wir es möglichst einfach haben wollen, sondern weil wir glücklich sein wollen. Und dazu gehört halt auch, dass es Momente gibt, in denen man auch mal Dinge tut, auf die man in dem Moment keine Lust hat.

Oder in Abwandlung eines Zitats meiner jiyu: "Es muss mir als Herr nicht immer alles gefallen."

Eine D/s Beziehung ist dauerhaft. Immer vorhanden. Das Machtgefälle wird nicht an oder ausgeschaltet. Egal ob es ihr oder ihm in dem Moment gefällt oder nicht.

Ob BDSM Beziehung, D/s Beziehung oder Vanilla Beziehung... keine ist besser oder schlechter. Jede ist anders. Wichtig ist doch nur, das die Beteiligten glücklich sind. 
ABER hört bitte auf von einer D/s Beziehung zu reden, wenn ihr eigentlich eine BDSM Beziehung lebt. 
BDSM ist nicht bunt. Es ist nicht so, dass nur weil ich sage ich bin ein Dom oder sub, ich auch ein Dom oder sub bin.
Und nein, nur weil man der Meinung ist, in seinem 24/7-D/s gibt es Augenhöhe und das Machtgefälle ist nur auf Zeit... nur weil man selbst diese Meinung vertritt, trifft das noch lange nicht zu. Deshalb ist es noch keine D/s Beziehung. Es ist eine BDSM Beziehung, was ja auch was schönes ist. 
Ansonsten bin ich demnächst der Meinung, dass ich der "König von Deutschland" wär und alle anderen müssten es dann auch akzeptieren und sich so mir gegenüber verhalten ;-)

Herzlichst,

Onkel Wabi

P.S.: In meinem nächsten Blog soll es um Aufgaben gehen. Ich habe zuletzt sehr intensiv darüber nachgedacht, insbesondere über den Unterschied zwischen Aufgaben und Aufträgen.
Daher interessiert mich dazu eure Meinung. Wo fangen für euch Aufgaben an, und wo sind Aufgaben für euch nur Aufträge? Gibt es da Unterschiede für euch?
Schreibt sie hier in die Kommentare oder per Mail an:
wabisukisha@gmail.com

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