Strafen

 Heute möchte ich mich mal mit dem Thema "Strafen" befassen.

Strafen kann es ja, je nachdem wie man es lebt, in vielen Bereichen geben. Für unterschiedliche "Vergehen".
Manche führen auch ein Strafbuch. Etwas, das ich zum Beispiel nicht mache, dennoch erschließt es sich mir, warum manche eines führen.

Ich habe neulich einen Beitrag zum Thema Strafen gelesen, der mich dazu gebracht hat, mich näher damit zu befassen.
In dem Beitrag ging es darum, dass man erst die Strafe geben sollte, bevor man sich ihre (subs) Gründe anhört, wieso es einen Verstoß gegen eine Regel oder ähnliches gegeben hat. Einfach, damit man anschließend nicht zu viel Mitleid hat und die Strafe dann abgemildert wird.

Es mag bestimmt für viele ein interessanter Ansatz sein, dennoch habe ich beim Lesen des Beitrages große Bauchschmerzen bekommen. Ich habe mich dann gefragt, warum. Denn das Problem, in solchen Fällen konsequent zu bleiben, ist mir durchaus bekannt. Das Mitleid, welches man durchaus bei Strafen für seine sub empfinden kann.
Daher wäre es ja durchaus sinnvoll, sie erst nach der Strafe sich entschuldigen und ihre Beweggründe darlegen zu lassen.

Aber warum dann diese Bauchschmerzen bei mir? Warum fühlte es sich für mich nicht richtig an?

Aus meiner Sicht bin ich bei einer Strafe der Ankläger und Richter in einer Person. Ich stelle den Verstoß fest und klage ihn an und anschließend fälle ich dann Urteil und das Strafmaß.
Jeder "Angeklagte" soll aber meiner Meinung nach die Möglichkeit zur Verteidigung haben. Eine Verteidigung, die erst nach der Strafe erfolgt, ist keine Verteidigung und kann, meiner Meinung nach, nicht zu einem gerechten Urteil führen. Und mein Maßstab an mich selbst ist es ja, ihr gegenüber auch gerecht zu sein. Siehe meinen Beitrag zu Bushido.

Würde ich also Umstände nicht beim Strafmaß berücksichtigen, die mildernd sein können (nicht müssen), so würde ich diesem Maßstab an mich selbst nicht mehr gerecht werden können.
Ich würde im Gegenteil meine sub dazu bringen, nicht mehr selbst zu denken. Warum?
Weil sie dann stumpf alle Regeln befolgen würde, ohne Rücksicht auf andere Dinge.
Ein Beispiel? Gerne.
Wenn ich zum Beispiel die Regel habe, dass sie sich nicht bewegen darf, wenn ich nicht im Raum bin bei eienr Session, sondern in Demut auf mich wartet, wird sie sich daran halten.
Was aber, wenn ich den Raum mit Kerzen illuminiert habe und eine davon umkippt oder zu sehr runterbrennt und dann andere Sachen im Raum Feuer fangen?

Da erwarte ich, dass sub mitdenkt und löscht.
In dem Beitrag den ich gelesen habe, würde es aber eine Darlegung/Rechtfertigung für ihren Verstoß gegen die Regel erst NACH der Strafe anbringen können und es hätte keine Auswirkung mehr auf das Strafmaß.

Das Ende vom Lied wäre, dass sie irgendwann denkt, ich mach nur das, was er sagt. Dann bekomme ich wenigstens keine Strafe und mein Herr muss sehen, wo er sich neue Sachen für die verbrannten kauft.
Ist das der Sinn einer Strafe? Kadavergehorsam?
Aus meiner Sicht und für mich ist es das nicht. Eine Strafe soll helfen. Und zwar allen Beteiligten. Und dazu gehört auch das richtige Augenmaß, welches erst dann da sein kann, wenn man alle Umstände kennt.


Herzlichst

Onkel Wabi


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