Salon-BDSM

 Konrad Adenauer, Herbert Wehner, Helmut Schmidt.

Drei Namen, die exemplarisch für eine alte Garde an Politikern stehen. 
Drei Verstorbene, die wahrscheinlich im Grab rotieren würden, wenn sie noch sehen könnten, was sich mittlerweile alles Politiker nennt.
Dieses Land steht vor den größten Zerwürfnissen seit dem zweiten Weltkrieg,

Was hat das jetzt alles mit BDSM zu tun?

Ich denke, nein ich bin mir ziemlich sicher, dass viele der alten Garde die den Weg der obengenannten Personen gegangen sind, mittlerweile auch im Grab rotieren würden, wenn sie sehen könnten was aus dem BDSM geworden ist.

So wie es früher und heute die Salonkommunisten gab und gibt, welche sich für die Theorien des Kommunismus begeistern, sie aber in der Praxis nur dann vertreten, wenn sie dadurch nicht auf persönliche Vorteile verzichten müssen, so gibt es mittlerweile die "Salon-BDSMler" (danke, jiyu für diese wunderschöne Wortschöpfung).

Damit sind Menschen gemeint, welche sich für die Theorie des BDSM und des auch damit verbundenen Sex begeistern, aber ihn nur in soweit in Praxis ausleben, solange sie daraus nur Vorteile haben. 
Das perfide daran ist, dass der "Salon-BDSM" mittlerweile immer mehr den Ton angibt und die Richtung im BDSM weist.

Beispiele gefällig? Gerne.

Das gute alte Safeword. Früher war es eigentlich ein Stopwort, welches dann benutzt wurde, wenn es wirklich nicht mehr ging. Man absolut am Limit war.
Heutzutage ist es wohl im Wandel und bedeutet das nicht mehr. Heutzutage soll ein Safeword benutzt werden, wenn Sub die Stimmung nicht (mehr) passt und sie deswegen keine Session mehr möchte. Oder wenn eine Praktik die Stimmung vermiesen würde. Oder oder oder.
Ja, es ist auch okay das Safeword zu verwenden, weil sub auf etwas schlicht keine Lust hat.

Weiteres Beispiel? Gerne.

Es wurde gefragt, ob eine Brat eine sub sein kann.... okay... nach dem ersten Kopfschütteln meinerseits (auf Grund der Absurdität der Frage, mir ist noch keine Brat begegnet, die nich sub war.. früher hieß es nur scherzhaft Krawall- oder Kampfsub) kam dann noch folgender Nachsatz, dem keiner widersprach:
Das es ja eigentlich egal sei, weil letztendlich zählt ja eh nur das, was man mag,

Ich könnte noch jede Menge weitere Beispiele aufzählen, aber alle haben eines gemeinsam:
BDSM wird nur dann vertreten, wenn man nicht auf persönliche Vorteile verzichten muss.
Und damit sind wir beim "Salon-BDSM" angekommen.

Es gibt nicht nur Vorteile. Jede Seite, egal ob Dom oder sub, hat auch Nachteile.
Nur wenn ich auch diese Seiten zulasse und keine "Rosinenpickerei" betreibe, schaffe ich etwas dauerhaftes. Ansonsten hat es nur eine Halbwertzeit, bis die ersten Probleme auftauchen. Und die tauchen auf. Früher oder später.

Vielleicht mit der Hauptgrund, warum BDSM-Beziehungen heutzutage oftmals nur noch eine kurze Halbwertzeit haben. Irgendwo las ich neulich etwas von 3 Monaten.
Okay, das finde ich auch etwas übertrieben. Aber selbst bei 6 oder 12 Monaten fände ich es schon erschreckend wenig.


Herzlich 

Onkel Wabi


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