Ds und die Intelligenz

Heute morgen saß ich wie immer nach dem Aufwachen mit einer schönen Tasse Kaffee vor dem Rechner. 

Die Nachrichten der Nacht waren gelesen und so las ich wieder in Bereichen, bei denen Ds ein Thema ist, als ich über folgenden Satz stolperte (Anmerkung: Es dreht sich dabei um Ds Beziehungen):

"Wer sich bewusst in eine Abhängigkeit gibt, ist alles mögliche nur nicht intelligent."

Okay... Dann möchte ich mich mal dem Satz widmen und prüfen, in wie weit er korrekt ist.
Dieser Satz bezieht sich ja, auf Grund des vorangegangenen Kontextes (in welchem die Person sich über Ds geäußert hat) auf eine Ds Beziehung und ist der Meinung, dass subs sich in eine Abhängigkeit begeben würden.
Also eine Ds-Beziehung sorgt für eine Abhängigkeit. Mhmmmmm.... ja, KANN man so stehen lassen. Allerdings sollte man dann dazu schreiben, dass diese Abhängigkeit auch beidseitig ist. Aber okay, es ist wohl halt subjektives Empfinden von einer Person, die es einfach nicht schafft, einen Zugang zu den Gefühlen und Werten zu bekommen, welches das Ds beinhaltet. Sei ihr gegönnt. Man kann ja anderer Meinung sein bei Gefühlen. Näheres zu meiner subjek folgt weiter unten.

Also diese Person ist alles mögliche, aber nicht intelligent.
Ah! Diese Person (vulgo: sub) ist also nicht intelligent, die eine Ds Beziehung eingeht.
Es wird nicht gesagt, dass das Handeln (sprich: Die Eingehung einer solchen Beziehung) nicht intelligent ist, sondern dass diese Person per se nicht intelligent ist.

Spannend. Spannend deshalb, weil Intelligenz ja etwas ist, was meßbar ist. Dafür gibt es dann den IQ. In der Langform Intelligenz-Quotient genannt.
Meßbar, wissenschaftlich anerkannt und nachprüfbar. Wunderbar. Wir befinden uns mit dieser Aussage also in einem Bereich, den man überprüfen kann. Er ist somit nicht mehr subjektiv, sondern objektiv. Hier wird also versucht ein subjektives Gefühl durch etwas objektiv messbares zu untermauern. Dann prüfen wir mal, in wie weit das stimmt.

Mit einem IQ zwischen 85 und 115 ist man normal intelligent und bei einem IQ zwischen 70 und 85 spricht man von einer Lernbehinderung. Normal intelligent oder lernt nicht so gut ist aber nicht geschrieben worden. Man schreibt ja extra "ist alles mögliche, nur nicht intelligent".
Also reden wir von einem IQ unter 70. Die Wissenschaft beschreibt es freundlich als "leichte Intelligenzminderung" bei einem IQ zwischen 50 und 70.

Die Wahrscheinlichkeit, das jemand mit einem solchen IQ sein Abitur schafft und ist schon sehr... lieb ausgedrückt... gering.
Ein Studium? Nun, ich würde ja einfach aus dem Bauch heraus sagen: Vergiss es.
Aber dazu zitiere ich lieber die Aussage von Professor Gerhard Wolf in einem Interview mit dem bayrischen Rundfunk zu seiner Studie zur Studierfähigkeit:
"Allerdings findet die Erlernbarkeit von Studierfähigkeit ihre Grenze an der Intelligenz. Ich formulier es jetzt mal etwas krass: Sie werden jemanden mit einem IQ von 70 nicht studierfähig bekommen."

 Warum ist diese Aussage jetzt so wichtig?
Weil ich viele subs kenne, die sich freiwillig in Abhängigkeit begeben haben und Abitur haben. Es gibt sogar welche darunter, die haben ein Studium abgeschlossen.
Nach der Aussage auf die ich mich oben beziehe, müssten diese dann als Schlußfolgerung einen IQ unter 70 haben. Widerspricht aber der Wissenschaft und allen empirischen Daten zu dem Thema.
Ergo ist die nachprüfbare und objektive Aussage "sind alles, aber nicht intelligent" falsch.

Nun kann es ja auch sein, dass statt intelligent einfach dumm gemeint ist. Dann könnte man es als subjektive Aussage werten. Würde aus ihrer Sicht wohl auch stimmen, aus anderer Sicht aber nicht.

Kommen wir jetzt aber zu meiner subjektiven Meinung bezüglich dieser Aussage.
In Abhängigkeit begeben wir uns alle. Sei es mit einer Partnerschaft (ja, auch ganz ohne Ds kann diese Abhängigkeit gegeben sein und ist bis zu einem gewissen Grad immer vorhanden, es sei denn, man lebt als WG zusammen) oder mit anderen Dingen.
Wenn ich mir mehr gönnen möchte als nur ein Dach über den Kopf und irgendwie irgendwelches billiges Essen zu kaufen, brauche ich mehr Geld in dieser Gesellschaft. Was machen die meisten Leuten? Sie arbeiten. Mit der Arbeit begeben sie sich auch in eine gewisse Abhängigkeit zu ihrem Arbeitgeber. Und das sehr oft freiwillig.
Wenn ich stattdessen beschließe selbständig zu sein, begebe ich mich auch, freiwillig, in eine Abhängigkeit. Sei es, dass ich von meinen Mitarbeitern abhängig bin, von meinen Kunden oder Banken/Investoren. Diese Menschen wären dann alle nicht intelligent, hilfsweise auch dumm. Wir reden hier von der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung.
Auch wenn in Deutschland die durchschnittliche Intelligenz meines persönlichen Empfinden nach sinkt... so tief ist sie aber noch nicht gesunken.

Sorry, aber so einen großen Bullshit in einem so kurzen Satz wie den oben zitierten, habe ich selten gelesen. Da sollte man besser mal bei der Person, die sich so zu Ds geäußert hat die Intelligenz hinterfragen. IQ von 70 bis 85 vielleicht? Also für den Durchschnitt dürfte es bei solchen Äußerungen meines persönlichen Empfindens nach nicht gereicht haben. 

Herzlichst

Onkel Wabi


Kommentare

  1. Kann man auch anders sagen:

    1. Jede emotionale Bindung beinhaltet auch eine gewisse Abhängigkeit. Intelligente Menschen bauen demnach keine emotionale Bindungen auf. Das nennt man dann im Allgemeinen beziehungsunfähig ...

    2. Zum Erwerb des Lebensunterhaltes muß man sich in die Abhängigkeit zu einem Arbeitgeber oder Kunden/Auftraggeber begeben ... Intelligente Leute sind also arbeitslos.

    Fazit: bevor ich arbeitslos und beziehungsunfähig werde, bleibe ich lieber dumm mit einem Diplom in Astrophysik :-)

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